Schilder und Zeichen im Betriebswerk

Ähnlich dem Automobilverkehr benötigt der reibungslose Betriebsablauf bei den Eisenbahnen eine Reihe von "Verkehrszeichen", welche die Geschwindigkeit regeln, auf Gefahrenstellen hinweisen, dem Betriebspersonal die Orientierung erleichtern oder Anweisungen geben. Im Vorbild häufig anzutreffen, werden diese kleinen aber wichtigen Zeichen selten ins Modell umgesetzt. Dabei sind Aufwand und Materialkosten zur Herstellung dieser kleinen Details gering, der Fahr- und Spielspaß mit einer vorbildlich ausgeschilderten Anlage aber deutlich größer!

 

Im ersten Beitrag unserer Serie "Das kleine Detail" beschäftigen wir uns mit Zeichen, die in Bahnanlagen wie Betriebswerken oder Werkstätten zu finden sind und an Haltepunkten und Bahnübergängen auf Nebenstrecken den Betrieb regeln.

Materialliste und Werkzeuge

  • glänzendes Fotopapier
  • Drucker
  • Vierkant- oder Rundprofile (Kunststoff)
  • Schneidematte
  • Bastelmesser
  • Lineal
  • Dicker, schwarzer Filzstift
  • Bastelkleber

 

Zeitaufwand: <15 Minuten, schnelles Basteln für Zwischendurch

Materialkosten: sehr gering

Bastelanleitung

Zuerst müssen die Schilder am Computer entworfen werden. Obwohl beim Vorbild in weiten Teilen genormt, haben sich über die Jahrzehnte eine Vielzahl von Form- und Materialvarianten dieser Zeichen entlang der Gleise angesammelt, sodass vieles erlaubt ist. Eine frühe Konstante im bunten Schilderwald ist jedoch die verwendete Schriftart, welche zusammengefasst in der der DIN-Norm 1451, seit Anfang der 1930er Jahre in Verkehr und Technik genutzt wird (s. Wikipedia und Tabelle 1). Dabei findet sich diese Schriftart nicht nur auf Verkehrszeichen des Straßenverkehrs sondern auch auf Informations-, Hinweis- und Warnzeichen des Eisenbahnverkehrs.

Tabelle 1: Übersicht der Norm-Schriftsätze für Deutsche Eisenbahnen ab 1906

Schriftart Zeitraum Downloadmöglichkeit

 Preussische Musterzeichnung IV 44

   (Vereinheitlichung der Fahrzeugbeschriftung der K.P.E.V.)

 1906-1923 Ausgabe 3*

DIN-1451 (Weiterentwicklung der Pr. Musterzeichnung IV 44)

   (Straßen- und Schienenverkehrszeichen, Fahrzeugbeschriftung, etc.)

 1931-heute

Variante 1936*

Variante 1983*

* Die Downloads stammen von www.peter-wiegel.de und stehen zur freien Verfügung.

 

Die am Computer entworfenen Schilder werden zunächst auf glänzendem Fotopapier ausgedruckt und anschließend mit Stahllineal und Bastelmesser ausgeschnitten. Da die betreffenden Schilder oftmals einen schwarzen Rand aufwiesen, werden die Schnittkanten vorsichtig mit dem dicken, schwarzen Filzstift nachgefahren. Nun noch die Pfosten aus Vierkant- oder Rundprofilen auf eine Länge von ca. 3,0cm zuschneiden und die Schilder mit Bastelkleber an einem Ende befestigen.

 

Für den Anlageneinsatz an entsprechender Stelle ein kleines Loch bohren und das fertige Schild mit ein wenig Kleber darin fixieren. Fertig.

 

Hier nicht gezeigt: Je nach Belieben können die Schilder mit ein wenig Farbe noch gealtert/verwittert werden.

Bockkräne sind in Betriebswerken unverzichtbare Arbeitshilfen. Gut und weithin sichtbar trugen die Kräne oftmals den Namen ihres Herstellers sowie die maximal erlaubte Belastung, wie hier im BW Babenberg.

Wo Züge planmäßig halten zeigen Haltetafeln die Stelle des Zughalts an. Hier hält regelmäßig der Zubringer des BW Babenberg, natürlich noch vor der Grube der Drehscheibe.


Weithin gut sichtbar waren auch an den Stirnseiten der Lokomotivschuppen und anderen Betriebsgebäuden die Stationsnamen angebracht. Hier sehen wir einen typischen Bauzug der frühen Epoche III in unserem Betriebswerk Babenberg. Wie auf dem Schild hinter der vorderen Pufferbohle von V36 111 zu lesen, befindet sich im Hintergrund die Lokleitung.